Auszug aus: „Primal Fire“ von Neil Cole

Der Mitbegründer des Methodismus hielt 18.000 Predigten in seinem Leben und war einfach nicht zu bremsen. 

George Whitefield wuchs in einer armen Familie auf. Als Student in Oxford konnte er sich die Studiengebühren nicht leisten, sodass er Stipendiat wurde. Zusammen mit John und Charles Wesley gründete er in Oxford den „Holy Club“, in dem sich Studierende mit einem hohen Maß an Hingabe trafen, um im Hinblick auf ihr Glaubensleben gegenseitig Rechenschaft abzulegen. Nach Whitefields Abschluss übertrug ihm die Anglikanische Kirche keine Stelle als Prediger. Er ließ sich davon jedoch nicht entmutigen, sondern begann, in den Straßen zu predigen. Eine solche Verkündigung unter freiem Himmel wurde zu seinem Markenzeichen – ebenso wie bei John Wesley. Sie sollte die Britischen Inseln sowie zwei Kontinente verändern.

Zu 30.000 Menschen gesprochen

Die Wesley-Brüder und Whitefield waren die Begründer des Methodismus. Es war Whitefield, der als Erster den armen Arbeitern der Kohlenminen predigte, und er ermutigte John Wesley, es ihm gleichzutun. Whitefield war ein meisterhafter Verkündiger und er predigte zu den größten Menschenansammlungen Englands, Schottlands und der amerikanischen Kolonien seiner Zeit. Kein Wunder, dass die methodistische Bewegung eine solche Wirkung entfaltete – wurzelte sie doch im Zusammenspiel apostolischer, prophetischer und evangelistischer Gaben. Während John Wesley der geborene Organisator war, zeigte sich George Whitefield als der bessere Prediger – und das sagt schon einiges.

In den Jahren seines Dienstes reiste Whitefield um des Evangeliums willen 13 Mal über den Atlantik. In Amerika wurde er als Prediger berühmt und zusammen mit Jonathan Edwards trug er zur „Großen Erweckung“ bei. Man sagte, seine Stimme trüge weit genug, um bis zu 30.000 Menschen auf einmal zu erreichen. Bestätigt wurde das von keinem Geringeren als Benjamin Franklin.

Man geht davon aus, dass Whitefield 18.000 Predigten gehalten hat, von denen 78 gedruckt wurden. Er verbreitete Flugblätter, um die Massen zu sammeln und seine Botschaft weiter zu verbreiten. Manche schätzen, dass mindestens die Hälfte aller europäischen Siedler in den USA in diesen Jahren Whitefields Botschaft hörte. Whitefield hatte eine starke Ausstrahlung und predigte so, dass die Gefühle der Zuhörer stark angesprochen wurden. Sein Schielen machte ihn dabei nur umso wiedererkennbarer und bekannter. Er war einer der ersten Promis der USA.

Leidenschaft lässt sich nicht zurückhalten

Evangelisten sind dazu berufen, mit Leidenschaft Gelegenheiten zu suchen, anderen das Evangelium weiterzugeben und sie dahin zu führen, Christus anzunehmen. Die Botschaft der Liebe Gottes ist im Herzen eines Evangelisten so ausgeprägt, dass er oder sie es nicht verhindern kann, sie zur Sprache zu bringen. Ein Freund von mir ist ein sehr begabter Evangelist. Nur ganz selten verbringt jemand fünf Minuten mit ihm und hört nicht seine Geschichte mit Gott. Bemerkenswert ist nicht nur, wie leicht er in einem Gespräch darauf kommt.

Jedes Mal wenn ich die Geschichte hörte, kamen ihm die Tränen angesichts Gottes Liebe zu ihm und seiner Erlösung. Es klingt fast wie ein Widerspruch: Einerseits liegt das Evangelium direkt unter der Oberfläche und taucht unwillkürlich im Gespräch auf, andererseits wurzelt es ebenso tief in seinem Herzen und berührt jedes Mal einen heiligen Ort, wenn es zur Sprache kommt. Es ist diese Leidenschaft eines Evangelisten, die sich nicht zurückhalten lässt. Sie muss weitergegeben und beständig in der etablierten Gemeinde verstärkt werden.

Carl Medearis: Von Jesus reden

Dieser Beitrag ist ein übersetzter Auszug aus:

Neil Cole, Primal Fire, Carol Stream, USA: Tyndale House Publishing 2014.

Das Buch ist im Moment nur im englischen Original als Kindle-Ausgabe verfügbar. Eine deutsche Übersetzung existiert noch nicht.

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