„Ich glaube an Bewegungen. Ich wende alles an, was ich gelernt habe. Aber die Leute hier sind einfach nicht offen. Was soll ich noch tun?“ Dieser frustrierte Kommentar ist der, den ich am häufigsten höre von Praktikern, die eine Bewegung starten wollen. Einige haben das Privileg, mit Menschen über Jesus zu sprechen, die für die Gute Nachricht offen sind, aber viele von uns haben nicht dieses Vorrecht. Kann eine Bewegung nur unter Menschen entstehen, die für das Evangelium offen sind? Wie wirkt sich mangelnde Offenheit auf das Durchbruchspotential einer Bewegung aus? Was kann ich tun, wenn die Menschen, die ich erreichen möchte, einfach nicht offen sind?

Diese Fragen verdienen gründliche Antworten, von denen ich einige in diesem Artikel formulieren möchte. Ich werde erklären, wie mangelnde Offenheit für das Evangelium mit dem Durchbruch von Bewegungen zusammenhängt. Und ich werde Wege aufzeigen, wie man vorankommen kann, wenn Menschen nicht offen für Jesus zu sein scheinen.

Vielleicht möchtest du gleich zum zweiten Teil des Artikels springen, in dem es um die Praxis geht (und das ist auch in Ordnung). Aber dann würdest du einige Erfahrungen von Bewegungen aus der ganzen Welt verpassen, die dir helfen können, deine eigene Situation neu zu bewerten.

Die Bedeutung der Offenheit für das Evangelium für den Start einer Bewegung

Bevor wir uns der Frage der Empfänglichkeit im Detail zuwenden, sollten wir einen Blick auf das Gesamtbild aller Faktoren werfen, die mit Bewegungen korrelieren. Bei der Untersuchung einer großen und repräsentativen Anzahl von Bewegungen weltweit habe ich sechs Faktoren gefunden, die positiv mit dem Durchbruch einer Bewegung korrelieren. Außerdem gibt es zwei Faktoren, die negativ korrelieren. Über die sechs positiven Faktoren habe ich bereits in einem früheren Blogeintrag geschrieben: „Faktoren, die Bewegungen in Gang setzen“.

Die beiden Faktoren, die negativ mit Bewegungen korrelieren (d.h. sie verhindern, dass sie in Gang kommen), sind:

  1. Menschen, die nicht offen für das Evangelium sind
  2. Begrenzte Zeit aufgrund von Zeltmacherarbeit

Ich habe bereits über Zeitmangel aufgrund von Zeltmacherarbeit geschrieben (siehe meinen Blog „Wie Geschäftigkeit Bewegungen verhindert“, daher werden wir uns hier auf „Menschen, die nicht offen für das Evangelium sind“ konzentrieren.

Mein Forschungsteam verglich effektive Bewegungsstarter mit anderen Pionieren im gleichen Kontext, die keine Bewegung ausgelöst hatten. Auf diese Weise konnten wir herausfinden, was effektive Bewegungsstarter von anderen unterscheidet. Wir stellten beiden Gruppen drei verschiedene Fragen, um die Empfänglichkeit bzw. Offenheit ihrer Mitmenschen zu beurteilen:

  1. Auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht) bis 5 (sehr stark), wie sehr hat dieser Faktor (dass die Menschen nicht offen für das Evangelium sind) den Start deiner Bewegung beeinträchtigt?
  2. Wie sehr hat dieser Faktor (die Offenheit der Menschen für das Evangelium) zum Start deiner Bewegung beigetragen?
  3. Wie würdest du auf der nachstehenden, sogenannten Dayton-Skala die allgemeine Empfänglichkeit deiner Volksgruppe für die Frohe Botschaft zu dem Zeitpunkt einschätzen, als du zum ersten Mal dorthin kamst? (-5 steht für starke Ablehnung, 0 für Gleichgültigkeit und +5 für starke Befürwortung)

Ergebnisse aus Frage 1

Die nachstehende Tabelle zeigt, wie die beiden Faktoren bewertet werden, die negativ mit Bewegungen korrelieren. Wir sehen einen klaren Unterschied zwischen effektiven Bewegungsstartern und Nicht-Bewegungsstartern.

Faktoren, die den Durchbruch einer Bewegung beeinträchtigen Bewegungsstarter Nicht-Bewegungsstarter Unterschied
Menschen sind nicht offen für das Evangelium 2,82 3,43 -0,61
Zeitmangel durch Zeltmacherarbeit 2,59 3,07 -0,48

Die Nicht-Bewegungsstarter bewerten die mangelnde Aufgeschlossenheit der Menschen mit einem Wert von 3,43 als größeres Hindernis als die tatsächlichen Bewegungsstarter mit einem deutlich geringeren Wert von 2,82. Dies ist der größte Unterschied zwischen Bewegungsinitiatoren und Nicht-Bewegungsinitiatoren unter allen hemmenden Faktoren. Mangelnde Offenheit ist tatsächlich ein Hindernis für eine Bewegung.

Ergebnisse aus Frage 2

Der Faktor „Offenheit, der zu einer Bewegung beiträgt“ wurde ähnlich bewertet, unabhängig davon, ob Pioniere eine Bewegung angestoßen haben oder nicht.

Faktoren, die zum Durchbruch einer Bewegung beitragen Bewegungsstarter Nicht-Bewegungsstarter Unterschied
Menschen sind offen für das Evangelium 3,76 3,44 +0,32

Diejenigen, die eine Bewegung initiiert haben, bewerten den Faktor „Offenheit für das Evangelium“ auf einer Liste von zehn Faktoren am zweitniedrigsten (3,76 auf einer Skala von 1 bis 5). Nur ein Faktor („Bekehrungen ohne menschliches Zutun“) rangiert noch niedriger. Effektive Bewegungsstarter sehen in der Offenheit von Menschen für das Evangelium keinen wesentlichen Beitrag zum Durchbruch ihrer Bewegung. Nicht-Bewegungsstarter schätzen den Beitrag zur Fruchtbarkeit ihres Dienstes noch geringer ein (3,44). Offenheit für das Evangelium führt nicht notwendigerweise zu einer Bewegung. Sie trägt zwar dazu bei, ist aber nach Ansicht von effektiven Bewegungsstartern nicht wesentlich.

Bewegungen entstehen unabhängig von der allgemeinen Aufgeschlossenheit einer Bevölkerungsgruppe.

Ergebnisse aus Frage 3

Effektive Bewegungsstarter schätzten die allgemeine Empfänglichkeit ihrer Volksgruppe für das Evangelium zu dem Zeitpunkt ein, als sie zum ersten Mal dorthin kamen. Dabei ist zu beachten, dass in jedem Fall tatsächlich eine Bewegung stattgefunden hat.
18% der Volksgruppen wurden als stark ablehnend (-5 und -4) und 34% als etwas ablehnend (-3 und -2) eingeschätzt. 15 Prozent wurden als gleichgültig gegenüber dem Evangelium beschrieben (Bewertung -1 bis +1), während 19% als eher zustimmend bewertet wurden (+2 und +3). Nur 14% aller Volksgruppen wurden als sehr positiv gegenüber dem Evangelium eingestuft, als die Bewegungsstarter die Arbeit unter ihnen begannen.

Die Empfänglichkeit der Volksgruppen bei Nicht-Bewegungsstartern ist im Großen und Ganzen sehr ähnlich. Der einzige nennenswerte Unterschied besteht darin, dass sie ihre eigenen Leute eher als stark ablehnend gegenüber dem Evangelium (24% gegenüber 14% bei den Bewegungsstartern), als etwas ablehnend (19% gegenüber 29% bei den Bewegungsstartern) einschätzen. In den Fällen, in denen sich Volksgruppen als empfänglich für das Evangelium erwiesen haben, sind die Unterschiede zwischen Bewegungsstartern und Nicht-Bewegungsstartern sehr gering.

Dort, wo Pioniere keine Bewegung in Gang setzen konnten, wurden 29% der Volksgruppen als empfänglich (eher oder sehr positiv) eingestuft, verglichen mit 33% der Volksgruppen, bei denen Bewegungen in Gang gesetzt wurden. Das folgende Diagramm verdeutlicht diese fast gleichmäßige Verteilung.

Diagramm 1: Empfänglichkeit von Bevölkerungsgruppen unter Bewegungsstartern und Nicht-Bewegungsstartern

Dies zeigt, dass die Empfänglichkeit einer Bevölkerungsgruppe für das Evangelium kein entscheidender Faktor für die Entstehung einer Bewegung ist. Bewegungen entstehen unabhängig von der allgemeinen Empfänglichkeit einer Bevölkerungsgruppe und können auch unter Gruppen entstehen, die dem Evangelium sehr ablehnend gegenüberstehen.

In einer anderen Studie habe ich die gleiche Frage an Gründer von Bewegungen unter Muslimen gestellt. Bemerkenswerterweise gab es mehr Bewegungen unter muslimischen Gruppen, die dem Evangelium ablehnend gegenüberstanden, als unter Gruppen, die dem Evangelium gegenüber offen waren. Insgesamt ist die Verteilung nahezu gleich.

Das folgende Diagramm zeigt die Verteilung, diesmal nur für die tatsächlichen Gründer von Bewegungen, diesmal nur für die effektiven Bewegungsstarter (weitere Einzelheiten und Auswirkungen findest du in meinem Buch Movement Catalysts, S. 84-93):

Diagramm 2: Empfänglichkeit muslimischer Gruppen bei Bewegungsstartern

Was können wir aus diesen Erfahrungen lernen? Ich möchte die Ergebnisse in drei einfachen Schlussfolgerungen zusammenfassen:

  1. Der Mangel an geistlicher Empfänglichkeit beeinträchtigt Bewegungen.
  2. Aufgeschlossenheit trägt positiv zu Bewegungen bei, wenn auch nicht wesentlich – nach den Aussagen von Bewegungsstartern.
  3. Bewegungen entstehen in Gesellschaften mit sehr unterschiedlichem Grad an Offenheit – auch in solchen, die dem Evangelium sehr ablehnend gegenüberstehen.

Die richtige Denkweise in Hinblick auf die Empfänglichkeit für das Evangelium

Was bedeuten diese Erkenntnisse ganz praktisch für unseren Dienst, wenn wir eine Jüngerschaftsbewegung anstreben? Ich sehe drei Denkweisen, die wir auf der Grundlage der obigen Erkenntnisse entwickeln müssen.

  1. Der Mangel an geistlicher Empfänglichkeit beeinträchtigt Bewegungen.
    Wenn Menschen und gesellschaftliche Gruppen dem Evangelium (zumindest gegenwärtig) ablehnend gegenüberstehen, sollten wir keine Zeit damit verlieren, das Evangelium unter ihnen auszusäen. Das meint Jesus mit „den Staub von den Füßen schütteln“.
  2. Aufgeschlossenheit trägt zu Bewegungen bei, wenn auch nicht wesentlich – so die Aussagen von Bewegungsstartern.
    Wir konzentrieren uns auf Einzelpersonen und Gruppen, die wir als offen für das Evangelium wahrgenommen haben. Wir können jedoch nur erwarten, dass ihre Offenheit zu einer Bewegung führen wird, wenn wir weiter an der Reproduzierbarkeit unseres Dienstes und der konsequenten Multiplikation arbeiten.
  3. Bewegungen gibt es in Gesellschaften mit sehr unterschiedlichem Grad an Offenheit – auch in solchen, die dem Evangelium stark ablehnend gegenüberstehen.
    Wenn wir in einer Gesellschaft arbeiten, die insgesamt nicht offen ist, halten wir an der Überzeugung fest, dass dennoch eine Bewegung entstehen kann. Wir lassen uns dabei durch Beispiele von Durchbrüchen ermutigen, die unabhängig von der Empfänglichkeit einer Bevölkerungsgruppe stattgefunden haben.

Bevor wir zu einer Bewegung wurden, hatten unsere Teammitglieder der Landbevölkerung in Dutzenden von Dörfern mit einem Ernährungsprogramm und mobilen Kliniken liebevoll gedient. Wir hatten Beziehungen zu den Dorfbewohnern aufgebaut, um ihnen unsere Liebe zu zeigen. Bei einer öffentlichen Versammlung der Dorfvorsteher stand einer von ihnen auf und erklärte vor den zahlreichen muslimischen Führern der Region kühn: „Diese Söhne Jesu sind noch nicht einmal ein Jahr bei uns, aber sie haben mehr Gutes für unser Volk getan als der Islam in Jahrhunderten.“ Dieser Häuptling hatte die Liebe unseres Teams deutlich gespürt.

Die geistlich offenen Nischen, die es in jeder Gesellschaft gibt, finden

Über meine eigenen Studien hinaus hat die soziologische Forschung (Marasculio & Serlin, 1988, zitiert in McGuire, 2010, S. 24; Rogers, 1995) festgestellt, dass „mindestens 2½ Prozent der Menschen in jeder Gesellschaft für religiösen Wandel offen sind, egal wie ablehnend die Gesellschaft als Ganzes ist“.

Praktiker aus Jüngerschaftsbewegungen in aller Welt haben dem Dienst Media to Movements empirische Daten zur Verfügung gestellt, die genau dies belegen – und zwar für eine wachsende Zahl von Bevölkerungsgruppen, unter denen diese Menschen arbeiten. (Preston, 2021a, S. 25).

Das heißt, wenn du in einem Dorf mit 1.000 Einwohnern lebst, hast du ungefähr 25 Nachbarn, die jederzeit offen für das Evangelium sind. Wenn du in einer Stadt mit 10.000 Einwohnern lebst, hast du etwa 250 Menschen, die offen sind. Und wenn du in einer Millionenstadt lebst, sind es etwa 25.000 Menschen, die auf der Suche nach der Wahrheit sind. Das gilt unabhängig davon, ob du in Mombasa, Mumbai, Mekka oder München lebst.

Erfahrene Bewegungsstarter bestätigen, dass es in allen Gesellschaften geistlich offene Nischen gibt – auch in solchen, die im Allgemein wenig offen sind. Der verstorbene Steve Smith (T4T, 2011, S. 83) betont das in seinen Untersuchungen über Bewegungen: „Es mag verhärtete Bevölkerungsgruppen geben, aber in jeder Gruppe gibt es Einzelpersonen, die geistlich reif zur Ernte sind.” Jerry Trousdale kommt in seinen Studien zu einem ähnlichen Schluss und stellt darüber hinaus fest, dass oft „die Menschen, die am hartnäckigsten Widerstand leisten, am Ende die größte Frucht bringen“ (Trousdale, 2012, S. 155). Trousdale beobachtet das Prinzip, dass „manchmal die Person, die am schwierigsten mit dem Evangelium zu erreichen ist, zu einem Nachfolger Christi mit der größten Hingabe wird“ (ebd., S. 161). Diese Feststellung bezieht sich nicht auf die Empfänglichkeit der Gesamtbevölkerung für das Evangelium, sondern auf einzelne Personen und bestimmte Gruppen der Gesellschaft. Führende Denker in Jüngerschaftsbewegungen bestätigen das „2 ½-Prozent-Prinzip“.

Wenn wir nun zu der Überzeugung kommen, dass es in jeder Gesellschaft Nischen mit geistlich aufgeschlossenen Menschen gibt, wie wirkt sich das auf unsere praktische Arbeit aus? Ich schlage eine Gesamtstrategie mit einer Reihe konkreter Schritte vor:

Eine Gesamtstrategie für eine Gesellschaft, die nicht geistlich offen ist

  1. Bete für die 97,5% der Bevölkerung, dass Gott ihre Herzen öffnet.
  2. Suche die 2,5% der Bevölkerung, bis du sie findest. (Ich werde gleich erklären, wie das geht).
  3. Mache diese 2,5% zu Jüngern, um sie auszurüsten, die nächsten 2,5% zu erreichen, die dann offen sein werden.
  4. Arbeite weiter von der Peripherie zur Mitte der Gesellschaft, bis du sie mit dem Reich Gottes durchdrungen hast.

Bewährte Bausteine für die Arbeit hin zu einer Bewegung

In meinem eigenen Dienst habe ich die ganze Bandbreite erlebt – von Feindseligkeit bis zur Offenheit für das Evangelium. In der Hauptstadt des Sudan habe ich mit Arabern über Jesus gesprochen, die stolze Muslime waren und alles Christliche verachteten: „Ach, ihr Christen könnt euch ja nicht einmal untereinander einigen, was ihr glaubt. Lasst uns in Ruhe! Wir haben die letzte Offenbarung, die Gott uns gesandt hat, nachdem ihr Christen die Wahrheit verdorben habt.” Zur Zeit lebe ich im säkularen England, wo die meisten Menschen gleichgültig sind. „Schön, dass es bei Ihnen funktioniert. Ich bin nicht sehr religiös und brauche keinen Gott, um ein glückliches und sinnvolles Leben zu führen“. In der Volksgruppe, in der wir eine Jesusbewegung erlebten, waren die Menschen vom Islam desillusioniert und offen für ein neues Paradigma. „Wir lieben eure Jesusgeschichten, erzählt uns mehr!“

In jedem Kontext musste ich neu lernen, Menschen ins Gespräch über Jesus zu bringen. Aber der allgemeine Ansatz, um eine Bewegung zu starten, bleibt ähnlich. Folgende Bausteine haben sich als grundlegend und effektiv erwiesen:

BAUSTEIN 1 – Ansteckende Spiritualität:
David Watson nennt es „sichtbare Spiritualität“. Eine Spiritualität leben, die für andere attraktiv und sichtbar ist. Wo immer ich lebe, möchte ich…

  1. respektiert werden (besonders in einer statusorientierten Gesellschaft) und beliebt sein (besonders in einer säkularen Gesellschaft) – ein „guter Mensch“ nach dem jeweiligen Wertesystem.
  2. als besonders liebevoll und fürsorglich bekannt sein – jemand, an den man sich wendet, wenn man Hilfe braucht.
  3. als „Jesus-Typ“ und geistliche Person bekannt sein – für möglichst viele Menschen in meiner Nachbarschaft und in meinen sozialen Netzwerken jemand sein, an den sich andere mit echten geistlichen Fragen wenden. Wie andere Bewegungsstarter tue ich das vor allem dadurch, dass ich so warmherzig und liebevoll bin, wie ich nur sein kann.

BAUSTEIN 2 – Das Evangelium persönlich reichlich aussäen:
Säe den Samen des Evangeliums überall und jederzeit durch persönliche Begegnungen aus. Ich mache es so wie  andere Bewegungsstarter und tue das in erster Linie, indem ich Gespräche über das Evangelium initiiere und Shema-Aussagen (vorbereitete Aussagen zu geistlichen Themen, die alltägliche Gespräche in geistliche Gespräche verwandeln) in Alltagsgespräche einbeziehe.

BAUSTEIN 3 – Weitreichendes Aussähen des Evangeliums durch Medien:
Massenmedien und soziale Medien sind nicht geeignet, um Menschen zu überzeugen, die nicht offen sind. Aber sie ermöglichen es uns, die 2 ½ Prozent zu identifizieren, die für das Evangelium offen sind (Rogers, 2003, S. 17). Sie erweitern auch unsere Reichweite erheblich, über unsere persönlichen Netzwerke hinaus in andere Netzwerke der Gesellschaft hinein, die wir durch individuelle Kontakte und Begegnungen niemals erreichen könnten.

BAUSTEIN 4 – Die 2 ½ Prozent identifizieren, die offen sind:
Halte Ausschau nach Menschen, die geistliches Interesse zeigen. Wenn du jemanden gefunden hast, lass alles andere stehen und liegen und liebe diese Person näher zu Christus hin. Die Ersten, die auf das Evangelium reagieren, werden Wegbereiter sein. Sie müssen ermutigt werden, Türöffner in ihrem Netzwerk von Menschen zu werden, die geistlich unzufrieden und offen für Veränderung sind  (McGuire, 2010, S. 29).

BAUSTEIN 5 – Die geistlich Unzufriedenen in Gruppen zu Christus führen:
McGuire (2010, S. 29) drückt es treffend aus: „Die Gruppe der Abweichler [von der Mainstream-Gesellschaft] findet die Ursache ihrer Unruhe darin, dass die Mehrheitsreligion ihre Seele nicht befriedigt. Solche Gruppen suchen jemanden, der ihrer ruhelosen Seele hilft, einen Sinn zu finden. Wenn man ihnen als Gruppe hilft, bleiben die Beziehungen stark und die Vision lebendig.“
Für weitere praktische Aspekte schau dir die Website von Media to Movements (www.mediatomovements.org) und die unten aufgeführten Quellen an.

Die Perspektive Gottes einnehmen

In der Stadt Korinth erlebte der Bewegungsstarter Paulus, eine Gesellschaft, die sich dem Evangelium stark widersetzte. Die Menschen „widerstrebten und lästerten“ (Apg 18,6 EÜ). Paulus wollte schon aufgeben und in eine andere Stadt ziehen. Doch dann sprach Gott in einem Traum zu Paulus und offenbarte ihm seine Perspektive: „Denn in dieser Stadt gehören viele zu meinem Volk“ (V. 10 NEÜ). Was bedeutet das für seinen Dienst? „Fürchte dich nicht! Verkündige das Evangelium und lass dich durch nichts zum Schweigen bringen.“ (V. 9 NEÜ). Paulus setzte daraufhin seinen Verkündigungsdienst in Korinth eineinhalb Jahre lang fort. Das war die zweitlängste Zeit, die er an einem Ort verbrachte, und viele kamen in das Reich Gottes (V. 8), obwohl Korinth anfangs eine Gesellschaft zu sein schien, die für das Evangelium nicht offen war!

Empirische Beweise aus den Erfahrungen anderer sind großartig! Aber darüber hinaus möchte ich dich herausfordern: Bitte Gott um eine persönliche Offenbarung, wie er sie dem Apostel Paulus gegeben hat. Bitte ihn, dir zu zeigen, wie er die Menschen sieht, unter denen du lebst. Dass er dir hilft, die Menschen mit seinen Augen und seinem Herzen zu sehen. Dass er dir seine Pläne für deinen Ort zeigt und dich zu den 2 ½ Prozent führt, die gerade jetzt für das Evangelium offen sind!

In meinem Buch Movement Catalysts kannst du mehr über die Best Practices von effektiven Bewegungsstartern erfahren. Du findest es hier! Wenn du diesen Artikel hilfreich fandest, teile ihn in deinem Netzwerk!

Quellenangaben

  • McGuire, Dwight. 2010. “2 ½ percent: Church planting movement from the periphery to the center.” Evangelical Missions Quarterly 46(1):24-30.
  • Preston, Frank. 2021a. “Media to movements: A disciple making movement strategy.” Evangelical Missions Quarterly 57(2):24-30.
  • Preston, Frank. 2021b. “Media to movements: A church planting fusion.” In Motus Dei: The movement of God to disciple the nations, edited by Warrick Farah, 204-216. Littleton: William Carey Library.
  • Prinz, Emanuel. 2021. Movement catalysts: Profile of an apostolic leader. Walsall: Amazon.
  • Prinz, Emanuel. 2021. “The Profile of an Effective Movement Catalyst.” In Motus Dei: The movement of God to disciple the nations, edited by Warrick Farah, 207-218. Littleton: William Carey Library.
  • Rogers, Everett M. 2003. Diffusion of innovations. (5th Ed.). New York: Free Press.13/13
  • www.mediatomovements.org

Zuerst erschienen im englischen Original auf www.catalyticleadership.info

René Scharton

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